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Das Sustaineration-Team ist gewachsen: Salim Dinzad ist als Werkstudent bei uns tätig!

Wir begrüßen unseren neuen Werkstudenten Salim, der uns im Beratungsalltag unterstützt. Im Gespräch stellt sich der Kieler FH-Student vor und verrät uns außerdem, was man bei einem Besuch in Kiel unbedingt gesehen haben sollte.

Hallo Salim, toll, dass du seit Mitte August bei uns an Bord bist! Würdest du dich unseren Leser*innen einmal vorstellen?

Ja, sehr gerne! Ich bin 26 Jahre alt, habe vor einem Jahr mein Bachelor-Studium der Sozio-Ökonomik abgeschlossen und studiere nun – nicht konsekutiv – Betriebswirtschaftslehre im Master. Auch wenn es sich aus meiner akademischen Laufbahn nicht direkt ablesen lässt, war Nachhaltigkeit für mich schon immer ein großes Thema. Alles fing in meiner Kindheit an, als mir insbesondere Tierschutz ein wichtiges Anliegen war. Nach und nach habe ich dann die verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit erkannt, die alle miteinander verwoben sind. Auf verschiedene Weise, insbesondere durch ein eigenes Startup-Projekt, habe ich immer versucht, meinen kleinen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Ich freue mich riesig über die Möglichkeit, diesen Beitrag durch meine Arbeit bei Sustaineration deutlich ausweiten zu können.    

Du bist in Eutin geboren und aufgewachsen, studierst seit einiger Zeit in Kiel und arbeitest nun für eine Husumer Nachhaltigkeitsberatung. Es scheint dich immer weiter in Richtung Norden zu ziehen: Was schätzt du besonders an der Region?

Das ist gar nicht so leicht in Worte zu fassen. Aber ja, ich fühle mich tatsächlich sehr wohl hier im Norden. Ich denke, das liegt unter anderem daran, dass ich sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf meiner 26 Lebensjahre hier bin und deshalb wenig Anlass für Veränderung in diesem Bereich sehe. Vielleicht sind es einfach die frische Luft, mit der uns die zwei umgebenden Meere versorgen und die Unaufgeregtheit der Menschen hier, die mich sehr zufrieden stimmen. Auch die „norddeutsche“ Mentalität, die auf den ein oder anderen ein wenig verschlossen wirkt, finde ich sympathisch. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass die allermeisten Menschen hier sehr offene, hilfsbereite Personen sind, wenn man sich von den hin und wieder mürrischen Blicken nicht abschrecken lässt. Vielleicht ist es die Küstennähe, die die Menschen hier nachgewiesener Maßen überdurchschnittlich glücklich sein lässt und auch dafür sorgt, dass es mir so gut gefällt hier oben.

Im vergangenen Jahr hast du erste Erfahrungen mit einer eigenen Gründungsidee gemacht. Worum ging es da genau?

Ja, genau, von Frühjahr 2019 an bis vergangenen Winter habe ich mit einigen Freunden das Projekt NaPur (Natural Purpose) maßgeblich mitgestaltet. Ziel des Projekts ist es, eine biologisch abbaubare Kunststoffalternative zu entwickeln, die gänzlich ohne fossile Bestandteile auskommt und stattdessen natürliche Nebenprodukte als Basis hat. Speziell haben wir mit Nebenprodukten der Kaffeeröstung und der Algenverarbeitung gearbeitet und auch einige Prototypen verschiedener Produkte erfolgreich hergestellt. Ich musste mir im vergangenen Winter eingestehen, dass es zu diesem Zeitpunkt zu viel Arbeit für mich war und ich bin deswegen nur noch am Rande dabei. Von dort aus freue ich mich, zu beobachten, wie das Team weiterhin erfolgreich an dem Projekt arbeitet und sich immer weiterentwickelt. 

Heute studierst du im Masterstudiengang Betriebswirtschaftslehre für Nicht-BWLer – inwiefern findet das Thema Nachhaltigkeit bereits heute in der BWL statt?

Zentral ist im BWL-Studium, wie wohl nicht anders zu erwarten, die wirtschaftliche Nachhaltigkeit: Wie stelle ich meinen Betrieb auf, um ihn langfristig erfolgreich zu machen? Ich weiß natürlich nicht, wie das BWL-Studium vor ein paar Jahren aufgebaut gewesen ist, aber heute ist es so, dass verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte mindestens angerissen werden, manchmal auch intensiv diskutiert werden. In den Modulen Beschaffung oder Lieferkettenmanagement wird zum Beispiel auf die Relevanz bestimmter Siegel oder Normen hingewiesen, die hohe soziale oder ökologische Standards versprechen. Die Bedeutung sozialer Nachhaltigkeit wird unter anderem über die Veranschaulichung moderner Methoden der Mitarbeiterführung deutlich. Über zusätzliche Module wie Wirtschaftsethik oder auch explizit Nachhaltigkeitsmanagement wird Nachhaltigkeit in einem guten Maß vermittelt. In diesem Semester habe ich Controlling als Modul und in der ersten Vorlesung verriet uns die Dozentin bereits, dass wir uns intensiv mit Kennzahlen zur Nachhaltigkeit beschäftigen werden, „weil da heute zum Glück kein Unternehmen mehr drum herum kommt.“ Das ist aufgrund der Wechselwirkungen auch essenziell. Ein Vernachlässigen der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeitsdimensionen schadet langfristig auch der ökonomischen Nachhaltigkeit eines Betriebs. Ich habe den Eindruck, dass sich die Betriebswirtschaftslehre auf einem guten Weg befindet und nach und nach immer weitere Nachhaltgkeitsaspekte implementiert.

Deine neue berufliche Tätigkeit hat eine Besonderheit: Du arbeitest zeitgleich für Sustaineration und für das Klinikum Nordfriesland im Nachhaltigkeitsmanagement. Was reizt dich an dieser doppelten Stelle, und welche Erwartungen hast du?

Das ist tatsächlich etwas ganz besonderes für mich. Der für mich wichtigste Faktor bei einer Werkstudententätigkeit besteht darin, neues zu lernen und Studieninhalte in der Praxis anwenden zu können. Durch meine doppelte Beschäftigung verspreche ich mir auch einen doppelten Lerneffekt. Dadurch, dass beide Stellen eng miteinander verknüpft sind, bin ich optimitsch, trotzdem immer den Überblick behalten zu können. 

Ich habe auf jeden Fall die Erwartung, einiges bewegen zu können. Das Klinikum Nordfriesland ist Kunde von Sustaineration und ich sehe mich als Bindeglied zwischen beiden Unternehmen. Besonders spannend für mich sind die zwei Perspektiven, die ich gleichzeitig einnehmen kann – die des Beraters und die des zu Beratenden. Es gilt, diese Perspektiven zusammenzuführen und auf dieser vereinten Erkenntnisbasis Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit umzusetzen.

Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle in deinem Privatleben?

In erster Linie durch meine vegetarische, nahezu vegane Ernährung, wodurch ich meinen persönlichen CO2-Fußabdruck reduzieren kann. Vegetarisch lebe ich schon seit meiner Kindheit und ich habe das Fleisch auf dem Teller tatsächlich noch niemals vermisst. Durch die zentrale Lage meiner Wohnung in Kiel habe ich auch die Möglichkeit, auf ein eigenes Auto zu verzichten und komme perfekt mit dem Rad oder Bus von A nach B. Ich bin zudem seit 5 Jahren nicht mehr geflogen, was aber ehrlicherweise auch daran liegt, dass es für mich nicht besonders wichtig ist, ferne Orte zu besuchen. Ich fühle mich, wie gesagt, ganz wohl hier in Norddeutschland 😉

Eine Herausforderung, die ich angehen möchte, ist der Kauf nachhaltiger Kleidung. Ich gehe sehr ungern shoppen und habe keinen Spaß daran, Kleidungsstücke anzuprobieren. Deshalb kaufe ich fast immer bei derselben Marke, die nicht besonders nachhaltig produziert, bei der ich aber sicher weiß, welche Größen mir passen. Ich habe mir vorgenommen, demnächst Marken mit starkem Nachhaltgeitsprofil ausfindig zu machen, bei denen ich fortan ohne langwieriges Anprobieren, aber auch ohne schlechtes Gewissen, hinsichtlich der Produktionsbedingungen, einkaufen kann.

Du wohnst und studierst in Kiel. Hast du abschließend noch ein paar Tipps für uns, was man dort unbedingt gesehen haben sollte? 

Die Kielline und das Düsternbrooker Gehölz sind natürlich Klassiker, die aber zurecht einen sehr guten Ruf haben und perfekt sind für kurze bis mittellange Spaziergänge oder einfach eine erholsame Zeit. Sehr zu empfehlen ist auch der Botanische Garten in Kiel. Ich bin bei jedem Besuch wieder erstaut, dass ein so schöner, weitläufiger Garten, mit seiner Vielzahl unterschiedlichster Pflanzen, kostenlos zugänglich gemacht wird.

Und als leidenschaftlicher Kaffeetrinker möchte ich den Cafés in Kiel insgesamt ein großes Lob aussprechen – da gibt es wirklich zahlreiche gemütliche Orte, um sehr guten Kaffee (hin und wieder mit einem Stück Kuchen) zu genießen. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle das Café Dreimaster. Neben gutem Kaffee und leckerem Kuchen bietet das Dreimaster eine ganz besondere, entspannende Atmospähre. Die unmittelbare örtliche Nähe zur Petrus-Kirche und weiteren alten Gebäuden bieten den Altstadt-Charme, der in Kiel nur an wenigen Orten zu finden ist. Ein Besuch, lohnt sich auf jeden Fall!

Lieben Dank, Salim. Wir freuen uns, dass du bei uns bist!

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