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So wird Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil der Unternehmens-DNA

Es ist ein Satz, den wir alle schon unzählige Male auf Unternehmenswebseiten und in Kommunikationsmaterialien gelesen haben: „Nachhaltigkeit ist fest in der DNA unseres Unternehmens verankert“. Aber: Ist das auch wirklich so?

Wir schauen uns das einmal genauer an und erklären, wie man Nachhaltigkeit tatsächlich im Unternehmen verankern kann.

Business Case für Nachhaltigkeit

Das Geschäftsmodell eines Unternehmens ist ein bedeutender Teil der DNA. Soll die Nachhaltigkeit bereits während der Geschäftsmodellentwicklung eine elementare Rolle einnehmen, dann kann das Sustainable Business Model Canvas helfen, Nachhaltigkeit als festen Bestandteil zu integrieren und ein Business Case zu generieren, welcher einen positiven Beitrag auf Umwelt und Gesellschaft leistet.

Etwas schwieriger ist es, Nachhaltigkeit in bestehende Geschäftsmodelle zu integrieren, die bislang keinen Fokus auf die positive Unternehmenswirkung haben. Hier ist es sinnvoll, die bestehenden Geschäftsmodelle zuerst einmal systematisch zu durchleuchten, um Ansätze zu entwickeln, die Nachhaltigkeitswirkung zu entfalten. Am besten funktioniert das mit der sogenannten „Disrupt-Methode“. Hierbei findet eine differenzierte Auseinandersetzung mit Produkten und ihren Eigenschaften statt, zu denen disruptive Marktchancen mit Wirkung entworfen werden. Die Generierung unterschiedlicher Ideen hilft dabei, einen wirkungsvollen Lösungsansatz zu entwickeln.

Nachhaltigkeit sollte aber auch im normativen Dach – dem Leitbild eines Unternehmens – ausgedrückt werden. Dieses bildet immerhin die Grundlage für strategische Entscheidungen und individuelle Verhaltensregeln.

Was beinhaltet ein Leitbild?

Im Leitbild werden die Unternehmensvision, die Mission und konkrete Leitsätze formuliert, die das tägliche Handeln anleiten. Es bildet also den Rahmen für Strategien und für das operative Handeln jeder einzelnen Person einer Organisation. Was treibt uns an? Welche Werte haben wir? Wie handeln wir und wie gehen wir dabei mit Menschen und Ressourcen um? All diese Fragen sollten in der Leitbildentwicklung beantwortet werden. Ziel sollte die Entwicklung eines gemeinschaftlichen Leitbildes sein, welches in Zusammenarbeit mit den Unternehmensmitarbeiter*innen erarbeitet wird.

Wie kann man Unternehmen nachhaltiger gestalten? Integration von Nachhaltigkeit im Leitbild.

Je stärker die Inhalte des Leitbildes – also die Vision, Mission und die Werte beziehungsweise Leitsätze – die Nachhaltigkeit im Fokus haben, desto stärker ist der Nachhaltigkeitsanspruch auch in der DNA verankert.

Ein Beispiel:

Leitbild für Unternehmen_Beispiel_Nachhaltigkeit

Im Gründungsprozess zu Sustaineration wurde bereits die Vision des Unternehmens, welche eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung ausdrückt, im Unternehmensnamen verankert. Auch die Mission und die Werte / Leitsätze von Sustaineration zeigen, dass Nachhaltigkeit auf der normativen Ebene fest etabliert ist.

Ist Nachhaltigkeit damit bereits fester Bestandteil der Unternehmens-DNA? Nicht ganz, aber das Fundament dafür ist geschaffen. Nun sollte der Nachhaltigkeitsanspruch auch im Unternehmensalltag sichtbar werden und leitgebend für operative und strategische Entscheidungen sowie das Verhalten der Menschen im Unternehmen sein.

Operationalisierung des Leitbildes

„Nachhaltigkeit wird bei uns gelebt!“. Diesen Satz ließt man ähnlich häufig, wie  „Nachhaltigkeit ist fest in der DNA unseres Unternehmens verankert“. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn Nachhaltigkeit in einem Unternehmen gelebt wird?

Erneut: Entscheidungen werden unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten getroffen und Nachhaltigkeit prägt das Verhalten der Menschen im Unternehmen. Das ist nicht selbstverständlich und es reicht nicht, ein gemeinsames Leitbild zu entwickelt. Vielmehr muss das Leitbild operationalisiert werden und die Prozesslandschaft eines Unternehmens prägen.

Unternehmen nachhaltiger gestalten. Nachhaltiges Leitbild. Nachhaltigkeit im Leitbild, im Kodex und in den Prozesse.

Im Leitbild werden gemeinsame Werte ausgedrückt, auf die sich während der Leitbildentwicklung verständigt wird. Diese Werte bilden den Rahmen für das Verhalten am Arbeitsplatz und für den Umgang Miteinander. Wenn es so etwas wie einen Code of Conduct oder einen Verhaltenskodex im Unternehmen gibt, dann sollte sich dieser idealerweise aus dem Leitbild ableiten – denn genau dort werden die Werte beschrieben, auf die man sich geeinigt hat. Nicht selten gibt es Verhaltenskodizes, die mit dem Leitbild einer Organisation nur noch wenig oder gar nichts gemein haben. Dabei sollte der Verhaltenskodex als Bestandteil des Leitbildprozesses verstanden werden, in dem die Werte tiefer konkretisiert werden und ausdrücken, wie sich diese im Unternehmensalltag erkennen lassen. Gibt es im Leitbild beispielsweise den Wert „Gleichbehandlung“ sollte der Verhaltenskodex beschreiben, welchen Beitrag Einzelne dazu leisten und idealerweise korrekte Verhaltensbeispiele aufführen. Auch kann der Verhaltenskodex Hintergründe aufzeigen, warum dieses Thema eine relevante Bedeutung für das Unternehmen hat und an welchen Stellen Berührungspunkte bestehen.

Der Verhaltenskodex sollte verbindlich für alle Mitarbeitenden gelten und kann beispielsweise bei Einstellung unterzeichnet werden. Stück für Stück nähern wir uns damit einer Unternehmens-DNA, von der man behaupten könnte, Nachhaltigkeit sei darin fest verankert.

Damit Mitarbeitende im Arbeitsalltag entsprechend der Nachhaltigkeitsgrundsätze handeln, müssen diese in Prozesse integriert werden. Bei unserem gerade genannten Beispiel „Gleichbehandlung“ könnte dies eine feste Vorgehensweise im Anstellungsprozess sein, eine Vergütungsrichtlinie, die eine Vermeidung einer Pay-Gap sicherstellt oder verbindliche Grundsätze in der Karriere-Entwicklung. Aber auch durch Einkaufs- oder Reiserichtlinien können Nachhaltigkeitsaspekte und damit Bestandteile eines Leitbildes operationalisiert werden.

Wer das Thema Nachhaltigkeit also langfristig zu einem Bestandteil der eigenen Unternehmens-DNA machen möchte, sollte Nachhaltigkeit ganz bewusst und systematisch in alle Ebenen des Unternehmensalltags integrieren: In der Vision, in der Mission, in den Werten, im Verhaltenskodex und schließlich in den Arbeitsprozessen aller Mitarbeitenden.

Nachaltigkeitsberater Niels Christiansen aus Schleswig-Holstein

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