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Das Sustaineration-Team ist gewachsen: Kiên Ho ist ab sofort als Junior Berater bei Sustaineration tätig.

Wir begrüßen Kiên, der seit April als Nachhaltigkeitsberater bei uns tätig ist. Im Interview stellt sich der studierte Umweltwissenschaftler einmal vor und verrät uns, wie eine perfekte Wirtschaftswelt der Zukunft aussieht.

Hallo Kiên, es ist toll, dass du ab sofort als Junior Berater bei uns tätig bist! Würdest du dich unseren Leser*innen bitte einmal vorstellen?

Moin moin (ich habe meinen Gruß schon an Norddeutschland angepasst 😉)! Ich bin Kiên, komme ursprünglich aus Vietnam und bin seit 4,5 Jahren in Deutschland. Ich habe erfolgreich mein Bachelorstudium als Umweltwissenschaftler in Bielefeld absolviert. Meine Freunde bezeichnen mich als eine sehr freundliche, positiv ausstrahlende und kommunikative Person. Seit Anfang April bin ich bei Sustaineration als Junior Berater angestellt und freue mich, in einem sehr dynamischen Team arbeiten zu können😊.

Welche Erfahrungen deines Studiums der Umweltwissenschaften und deiner Praktika im Nachhaltigkeitsmanagement haben dich am meisten inspiriert, dich beruflich voll und ganz auf den Bereich der Nachhaltigkeit zu konzentrieren?

Ursprünglich wusste ich nicht, dass es diese Möglichkeiten gibt. Mein Studiengang Umweltwissenschaft ist wissenschaftlich aufgebaut und hierbei habe ich mich überwiegend ökologisch ausgebildet. Mit diesem Studiengang kann man entweder ins Planungsbüro, in eine biologische Station oder in die Behörde gehen, oder man studiert weiter und bleibt in der Forschung. Ich habe ein Praktikum beim Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz absolviert. Das Praktikum hat mir zwar sehr gut gefallen, aber ich habe schnell gemerkt, dass dies nicht das Richtige für mich war. Dann habe ich die Wirtschaftswelt betrachtet und festgestellt, dass ich gerne mein ökologisches, wissenschaftliches Wissen in die Wirtschaft einbinden möchte. So bin ich dem Begriff „Nachhaltigkeit“ begegnet, mit dem ich mich sehr intensiv befasst habe. Die Universität Bielefeld bietet ein studienbegleitendes Programm „Studierende und Wirtschaft“ für nicht BWL-er. Auf diese Weise konnte ich ein Praktikum im Bereich der Nachhaltigkeit machen, und mir wurde klar, dass ich all meine Kräfte in diesen Bereich einbringen möchte.

Welche sind deiner Meinung nach die drängendsten Umweltprobleme, mit denen wir uns heute auseinandersetzen müssen, und wie sollten wir ihnen begegnen?

Zu dieser Frage könnten wir den ganzen Tag lang reden 😀 – es ist schon eine sehr komplexe Thematik. Ich würde sagen, es gibt keine drängendsten Umweltprobleme, sondern alle Themen sollen gleich behandelt werden. Als Umweltwissenschaftler sehe ich die Probleme in der Zufuhr von Chemikalien in die Umwelt, im Verlust der Biodiversität, in der Landnutzung, in der globalen Erderwärmung, etc. Also, wenn man das die Ökosysteme betrachtet, hängen alle Themen irgendwie miteinander zusammen.

Schauen wir uns Trends und Entwicklungen im Bereich der Umweltwissenschaften an: Gibt es welche, die du derzeit mit Interesse verfolgst und warum? 

Das ist eine gute Frage. Es gibt keine Trends oder Entwicklungen, sondern es hängt davon ab, wofür man sich interessiert. Die Themen sind super spannend und zerstreut, man benötigt schon echt viel Zeit dafür. Ich würde sagen, ich habe mich sehr intensiv mit Böden und der Landnutzung beschäftigt. Das war ebenfalls mein Thema für die Bachelorarbeit. Die Landnutzung ist ein sehr großer Sektor im Bereich Umwelt und spielt deshalb eine wichtige Rolle für den Klimawandel. Die intensive Landnutzung auf Ackerflächen hat einen negativen Einfluss auf die Umwelt. Es führt zur Bodenverdichtung, Bodenversiegelung und zur Freisetzung des gebundenen CO2 im Boden. Ich lese ab und zu in meiner Freizeit wissenschaftliche Beiträge zu diesem Thema. Ich bin gespannt, wie sich dieses Thema entwickelt. Das ist nur eins von vielen Themen, die ich verfolge. Ich bin derjenige, wenn ich etwas interessant finde, kann ich damit nicht aufhören 😀 #nerd.

Der öffentliche Diskurs um das Thema Umweltschutz ist geprägt von negativen Schlagzeilen. Gibt es Fortschritte bei der Bewältigung globaler Umweltprobleme, die dich besonders optimistisch stimmen?

Es ist leider wahr, dass sich viele Menschen auf die negativen Seiten fokussieren. Das erkennt man auch in den Kommentaren der sozialen Medien. Ich bin ein Fan von: „Wir fangen ganz klein an“. Wenn man es anders betrachtet, dann ist die Bevölkerung heutzutage im Vergleich zu vor zwei Jahren umweltbewusster geworden. Das ist eine sehr gute Nachricht und diese stimmt mich positiv. Wenn man es größer betrachtet, dann gibt es ganz viele Fortschritte: Der Ausstieg aus fossilen Energien und die Förderung der erneuerbaren Energien; die Förderung zum Artenschutz; Bewaldung, der Kampf gegen Armut, Korruption und für Frieden, etc. All das hat einen großen Einfluss auf den Umweltschutz. Das wird oft unterschätzt. Ich bin mir sicher, wenn man umdenkt, kann man mehr für den Umweltschutz leisten 😉.

Wie siehst du die Rolle von Unternehmen bei der Förderung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit, basierend auf deinen bisherigen Erfahrungen?

Unternehmen können einen großen Beitrag zum Umweltschutz und allgemein zur Förderung der Nachhaltigkeit leisten. Dabei sind einerseits das Engagement der Geschäftsführung sowie der Mitarbeiter*innen und andererseits die Nachhaltigkeitsstrategie und die daraus resultierenden Reduktionsmaßnahmen entscheidend. Unternehmen sollen nicht nur auf den Gewinn abzielen, sondern sich auf eine nachhaltige Entwicklung fokussieren. Da sollten betriebliche Reduktionsmaßnahmen nicht beim Anbau von Obstwiesen oder beim Aufbau von Bienenvölkern aufhören; Unternehmen können mit der Unterstützung von Umwelt-Expert*innen eine Strategie zum tatsächlichen Umweltschutz entwickeln. Auch in der Produktion können Unternehmen mit Expert*innen aus dem Bereich „Recycling“ oder „Circular Design“ die Produkte kreislauffähig zu machen. Die erste Hürde ist aber, ob Unternehmen sich dafür engagieren wollen. Wenn ja, dann ist alles möglich!

Abschließend: Wie sieht für dich eine perfekte Wirtschafts- und Konsumwelt in zehn Jahren aus?

Eine perfekte Wirtschaftswelt … das wäre ein Traum. Wenn ich mir sowas wünschen könnte, würde ich sagen: Eine plasikfreie Welt. Plastik würde durch Papier, recycelbare Stoffe ersetzt werden. Ich sehe öfter an der Küste so viel Plastik, das dort herumliegt; Im Boden selbst haben wir ein Problem mit Mikroplastik. Selbst auf den Bäumen sieht man öfter mal Plastik, das dort herumhängt. Das finde ich sehr traurig und ich wünsche mir, dass wir in zehn Jahren unser Konsumverhalten ändern können. Jeder schafft das, wenn man es möchte. Ich bin kein Träumer, aber da bin ich sehr positiv.

Vielen Dank für das Gespräch – und willkommen im Team!

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