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Deich-Cleanup am Grenzenløs Daag 2020

Ganz neu war die Idee nicht. Bis 2017 haben wir jedes Jahr den sogenannten Nordfriesland Daag organisiert. Ein Aktionstag, an dem sich die nordfriesische Wirtschaft für gemeinnützige Projekte in der Region engagiert hat. Da der Vorbereitungsaufwand mit den Jahren stark zunahm und die Kapazitäten bei uns hingegen sanken, ist das Projekt leider eingeschlafen. 2020 wollten wir es wieder beleben und den Wirkungsbereich erweitern.

Aus Nordfriesland Daag wird grenzenløs Daag

In diesem Jahr konnten wir der Initiative wieder Leben einhauchen. Als grenzenløs Daag richten wir uns mit dem Projekt nun an Unternehmen und gemeinnützige Organisationen der deutsch-dänischen Grenzregion und was uns besonders freut: Die Initiative wird nun von einer Trägerschaft verschiedener Unternehmen aus der Region gestemmt.

Erster grenzenløs Daag am 18. September

Vergangenen Freitag war es dann soweit, 18 Unternehmen aus dem Grenzland verließen mit ihren Mitarbeiter*innen ihren Arbeitsplatz und engagierten sich in unterschiedlichen Umwelt- und Sozialprojekten an Nord- und Ostsee, von Kappeln über Flensburg und Nordstrand bis nach Høyer. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden ausschließlich Outdoor-Projekte realisiert. Bei herrlichem Spätsommer-Wetter war dies jedoch eher ein Bonus und hat für eine gute Stimmung gesorgt.

Wir sind zum Holmer Siel, auf Nordstrand gezogen, um den Deich von Plastik und anderen Unliebsamkeiten zu befreien.

Deich-CleanUp auf Nordstrand 

Es ist immer wieder erstaunlich, was sich in dem Spülsaum am Deich so versteckt. Neben Unterwäsche, Hundekot-Beutel, Einweggeschirr, Netzteilen aus der Fischerei, Plastikflaschen und anderen Verpackungen, hat uns der Kranz einer Seebestattung nicht zur Ruhe kommen lassen. Im Gespräch mit den anderen Helfer*innen, die auf Nordstrand mit uns sammelten, hat sich schnell gezeigt, dass es ein heikles Thema ist und bestimmt nicht leicht, Angehörige und Hinterbliebene dahingehend zu sensibilisieren. Dennoch denken wir, dass Bestattungsunternehmen bei der Vorbereitung einer Seebestattung, Angehörige darauf hinwiesen sollten, dass Kränze nicht aus Styropor, Drähten und Plastikringen sondern aus abbaubaren Materialien bestehen sollten.

Sammeln was das Meer auskotzt

Im Vergleich zu dem was man sonst manchmal an der Küste findet, war die gesammelte Menge zwar überschaubar, aber dennoch stattlich. Jennifer Timrott, vom Küste gegen Plastik e.V. erklärte uns, dass die Menge stark von den Strömungen abhängt und man nicht denken dürfe, dass nur weil weniger Müll als erwartet da liegt, das Problem nicht mehr vorhanden sei. Das ist ein Trugschluss! Denn die Masse an Plastikmüll liegt dann einfach woanders. Dabei zeigte sie uns auf einem Bild, wie der Deich am Holmer Siel, an dem wir sammelten, nach einem Wintersturm aussah.

Das Bild zeigt dabei sogar die Landseite des Deiches. Sowieso liegt in den Wintermonaten mehr Müll an den Deichen und Stränden, da die Sturmfluten dann besonders viel Müll an unseren Küsten hinterlassen.