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Stakeholder-Management als Erfolgsfaktor für Nachhaltigkeit

Die Erwartungen und Anforderungen von Stakeholder spielen im betrieblichen Nachhaltigkeitsmanagement eine bedeutende Rolle. Ein konstruktiver Austausch mit seinen Stakeholdern kann dabei helfen, komplexe betriebliche Nachhaltigkeitsfragen zu beantworten. Mit der Wesentlichkeitsanalyse steht ein strategisches Werkzeug zur Verfügung, um die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen von Unternehmen mithilfe seiner Stakeholder zu ermitteln und visualisieren.

Woher kommt der Stakeholder Management-Ansatz?

Der Stakeholder Management-Ansatz entwickelte sich aus den Defiziten heraus, die der klassische Shareholder-Ansatz mit sich brachte. Hiernach werden in der Unternehmensführung lediglich die Interessen der Anteilseigner berücksichtigt. Doch da Unternehmen, die nach dem Shareholder-Ansatz handeln, langfristig kaum überlebensfähig sind, hat sich ein Management-Ansatz etabliert, der die Interessen sämtlicher Anspruchsgruppen eines Unternehmens berücksichtigt – der Stakeholder Management-Ansatz.

Der Begriff Stakeholder beinhaltet viele unterschiedliche Interessengruppen, die sich zum Teil innerhalb eines Unternehmens befinden (Mitarbeiter, Führungskräfte und Eigentümer), aber darüber hinaus auch externe Gruppen (Kunden, Lieferanten, Gläubiger, Gesellschaft, Umwelt, Staat, Medien und NGOs) umfasst. Eine enge Einbindung der eigenen Stakeholder, sowie der systematische Dialog mit diesen, ist wichtiger denn je und für viele Unternehmen ein langfristiges Erfolgskriterium.

Doch woher weiß ich, wer meine Stakeholder sind?

Eine engere Beziehung zu den Stakeholdern kann zum einen eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft mit sich bringen, zum anderen aber auch die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens verbessern. Doch wichtig hierbei ist, dass die Interessengruppen zunächst identifiziert und die Relevanz der jeweiligen Gruppen bewertet werden. Die Identifizierung und Bewertung der Stakeholder kann aber nicht durch die Geschäftsführung allein geschehen. Es sollte eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die alle Unternehmensbereiche und damit auch sämtliche Blickwinkel des Unternehmens abdeckt. Meistens denkt jeder an seinen eigenen Funktionsbereich, weshalb auch häufig nur die Stakeholder innerhalb dieses Funktionsbereiches gesehen werden. Durch eine funktionsübergreifende Arbeitsgruppe wird letztendlich das Risiko, einen relevanten Stakeholder zu vergessen minimiert.

Eine Relevanzanalyse hilft dabei die Stakeholder zu bewerten

Nachdem, die für ein Unternehmen vorliegenden Stakeholder identifiziert wurden, sollten diese hinsichtlich ihrer Relevanz bewertet werden. Da es nur schwer möglich ist, jedem Stakeholder die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, sollte herausgearbeitet werden, welchen Einfluss das Unternehmen auf die jeweiligen Gruppen hat, aber auch welchen Einfluss die einzelnen Stakeholder auf das Unternehmen ausüben können. Dadurch zeigt sich welchen Stakeholdern eine besonders starke Aufmerksamkeit zukommen sollte – die auch bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie zwingend berücksichtigt werden müssen. Insbesondere wenn sich im Verlauf der Stakeholderanalyse Konflikte bei den Erwartungen verschiedener Stakeholdergruppen ergeben, hilft es einen Blick auf die Relevanz der jeweiligen Gruppen zu werfen.

Mit der Wesentlichkeitsanalyse Stakeholder in die Nachhaltigkeitsstrategie einbinden
Das Zentrum der Wesentlichkeitsanalyse bildet die sogenannte Wesentlichkeitsmatrix, welche Nachhaltigkeitstehemen abhängig von der Geschäfts- und Stakeholderrelevanz darstellt. Nachdem die Stakeholder identifiziert und bewertet wurden, sollte mit ihnen in einen Dialog getreten werden, um die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen des Unternehmens zu ermitteln. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Befragungen bieten den Vorteil, dass keine Einzelmeinungen eingeholt werden, sondern viele Personen befragt werden. Die Möglichkeit der Nachfrage ist jedoch nicht vorhanden.
  • Interviews bieten den Vorteil, dass Sie mit Stakeholdern in Diskussion treten können. Interviewpartner können Nachfragen stellen und Unternehmen haben die Möglichkeit sich zu erklären. Jedoch werden Einzelmeinungen eingeholt, die im Zweifel nicht die Erwartungen der Stakeholdergruppe widerspiegeln.
  • Dialogveranstaltungen bieten den Vorteil, dass Sie mit Ihren Stakeholdern und auch Ihre Stakeholder untereinander in den Austausch kommen und miteinander diskutieren. Es kann effektiv an der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet werden.
     

Unsere Empfehlung: Nutzen Sie entweder Dialogveranstaltungen oder eine Kombination aus Befragung und Experteninterviews und wiederholen Sie die Analyse nach einigen Jahren. Für die erstmalige Durchführung nutzen wir gerne die Kombination aus Befragung und Interviews und setzen die Dialogveranstaltung zur Weiterentwicklung des Stakeholder-Dialoges ein. Gerne unterstützen wir Sie beim Aufbau eines systematischen Stakeholder Managements. Sprechen Sie uns gerne an!