03 Nov Stakeholder Management als Erfolgsfaktor für Nachhaltigkeit
Eine zukunftsfähige Ausrichtung von Unternehmen bedingt eine Auseinandersetzung mit den Vorstellungen und Erwartungen der Stakeholder. Ein konstruktiver Austausch mit seinen Stakeholdern kann in diesem Zusammenhang komplexe Nachhaltigkeits-Fragen beantworten.
Woher kommt der Stakeholder Management-Ansatz?
Der Stakeholder Management-Ansatz entwickelte sich aus den Defiziten heraus, die der klassische Shareholder-Ansatz mit sich brachte. Hiernach werden in der Unternehmensführung lediglich die Interessen der Anteilseigner berücksichtigt. Doch da Unternehmen, die nach dem Shareholder-Ansatz handeln, langfristig kaum überlebensfähig sind, hat sich ein Management-Ansatz etabliert, der die Interessen sämtlicher Anspruchsgruppen eines Unternehmens berücksichtigt – der Stakeholder Management-Ansatz.
Der Begriff Stakeholder beinhaltet viele unterschiedliche Interessengruppen, die sich zum Teil innerhalb eines Unternehmens befinden (Mitarbeiter, Führungskräfte und Eigentümer), aber darüber hinaus auch externe Gruppen (Kunden, Lieferanten, Gläubiger, Gesellschaft, Umwelt, Staat, Medien und NGOs) umfasst. Eine enge Einbindung der eigenen Stakeholder, sowie der systematische Dialog mit diesen, ist wichtiger denn je und für viele Unternehmen ein langfristiges Erfolgskriterium.
Doch woher weiß ich, wer meine Stakeholder sind?
Eine engere Beziehung zu den Stakeholdern kann zum einen eine höhere Akzeptanz in der Gesellschaft mit sich bringen, zum anderen aber auch die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens verbessern. Doch wichtig hierbei ist, dass die wesentlichen Interessengruppen zunächst identifiziert und die Relevanz der jeweiligen Gruppen bewertet werden. Die Identifizierung und Bewertung der Stakeholder kann aber nicht durch die Geschäftsführung allein geschehen. Es sollte eine Arbeitsgruppe gebildet werden, die alle Unternehmensbereiche und damit auch sämtliche Blickwinkel des Unternehmens abdeckt. Meistens denkt jeder an seinen eigenen Funktionsbereich, weshalb auch häufig nur die Stakeholder innerhalb dieses Funktionsbereiches in den Kopf kommen. Durch eine funktionsübergreifende Arbeitsgruppe wird letztendlich das Risiko, einen relevanten Stakeholder zu vergessen minimiert.
Eine Relevanzanalyse hilft dabei die Stakeholder zu bewerten
Nachdem, die für ein Unternehmen relevanten Stakeholder identifiziert wurden, müssen diese hinsichtlich ihrer Relevanz bewertet werden. Da es nur schwer möglich ist, jedem Stakeholder die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, sollte herausgearbeitet werden, welchen Einfluss das Unternehmen auf die jeweiligen Gruppen hat, aber auch welchen Einfluss die einzelnen Stakeholder auf das Unternehmen ausüben können. Dadurch zeigt sich welchen Stakeholdern eine besonders starke Aufmerksamkeit zukommen sollte – die auch bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie zwingend berücksichtigt werden müssen.
In den Dialog treten
Wer nun seine Stakeholder kennt und sich auch über die Wichtigkeit der einzelnen Interessengruppen bewusst ist, sollte mit den relevanten Stakeholdern in einen Dialog treten. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Einige Unternehmen nutzen Social Media-Kanäle um die Bedürfnisse ihrer Interessengruppen zu erfahren und um sich mit ihnen auszutauschen, andere setzen auf einen klassischen Stakeholder-Dialog. Ein Stakeholder-Dialog ist dabei als Instrument zu verstehen und ein einmaliges, strukturiertes Gespräch zwischen einem Vertreter des Unternehmens und der Anspruchsgruppen. Ziel eines Stakeholder-Dialogs sollte es sein, die Interessenkonstellationen der Stakeholder zu ermitteln sowie deren subjektive Wahrnehmung des Unternehmens zu erhalten.Um einen sachlichen Austausch durchzuführen, aus dem sowohl das Unternehmen als auch die Stakeholder einen Mehrwert spüren, sollte der Dialog durch eine unparteiische dritte Organisation durchgeführt und moderiert werden. Stakeholder-Dialoge werden heute zum Teil auch als Event durchgeführt, bei dem sämtliche Interessengruppen, gemeinsam mit den Unternehmensvertretern unterschiedliche Themenbereiche bearbeiten, die das Unternehmen und deren zukünftige Entwicklung betreffen. Die Möglichkeiten um sich mit seinen Stakeholdern auszutauschen sind sehr vielfältig.
Lernen Sie Ihre Stakeholder kennen!
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